Samstag, 9. Oktober 2010

21.08. - 11.10.2010 Marokko

Auf einen fünf Kilometer breiten Streifen ist das Niemandsland zwischen Marokko und Mauretanien - nicht zur Freude Mauretaniens versteht sich - geschrumpft. Wir verlassen also Mauretanien, holpern über 5 Kilometer Piste an den marokkanischen Grenzposten. Dort inmitten eines grossen Nichts empfängt uns ein Fahnenmeer mit grünen Sternen auf rotem Grund. Kurz mit dem Büssli durch den Scanner, die letzten Einreisestempel in unsere fast vollen Pässe geknallt und wir sind in Marokko...

... dem letzten "afrikanischen" Land unserer Reise.

Auf der Fahrt durch die Westsahara - das Niemandsland VOR dem grünen Marsch der Marokkaner - kämpft unser Büssli gegen den konstant aus Norden blasenden Wind. 20 Liter auf 100 Kilometer und eine gespaltene Frontscheibe kostet dieser Kampf. 

Am 23.08. verabschieden wir uns - nach dreimonatiger gemeinsamer Reise durch Westafrika - von Martine und Armand. Sie fahren auf direktem Weg nach Hause, weil sie a) Marokko schon einige Male bereist haben und b) dem Ramadan nicht wirklich viel abgewinnen können.

Ueber Layoune, Tan-Tan, Guelmim und Tiznit fahren wir nach Tafroute. Dort wollen wir uns die - von einem belgischen Künstler bemalten - farbigen Felsen anschauen. Irgendwie beschleicht uns das Gefühl, dass die Felsen erst kürzlich frisch überstrichen wurden. Blau und Pink waren wohl gerade im Angebot und daher die vorherrschenden Farben. Nicht wirklich schön. Aber eben Kunst ist ja bekanntlich Geschmacksache...

Kurz nach Tafroute schlagen wir uns wieder einmal in die Büsche und geniessen eine ruhige Nacht. Beatrice - Caros Mutter - meldet sich für "Spontiferien" an. Also, ab nach Marrakech, es bleiben noch zwei Tage bis zum Eintreffen von Beatrice. Im Relais de Marrakech - etwas ausserhalb der Stadt - stellen wir zum ersten (nicht zum letzten) Mal unsere Zelte auf.

Zu dritt besuchen wir Marrakech, fahren über den hohen Atlas durch das Draatal nach M`hamid, übernachten unter einem eindrücklichen Sternenhimmel in den Dünen, besuchen Ait Benhaddou und fahren ein weiteres Mal über den Tiz´n´Tichka nach Marrakech zurück. Danke, war cool mit dir Beatrice...

Zurück in Marrakech machen wir uns wieder im Relais breit. Für lange, sehr lange, seeeeeeeehr lange ...

Ganze 8 Nächte bleiben wir hier hängen. Warum? Hmm.... weil wir als offizielle Ausrüster für einen, von ein paar französischen Relais-Gästen organisierten, Grillplausch herhielten. Unsere Grills und die Grillspiessli tragen - neben reichlich Fleisch und Alkohol natürlich - zum Gelingen dieses Abends bei. Als einzige "Camper" sind wir die Exoten in der Runde. Schliessen schnell Kontakt mit zwei Pärchen aus Frankreich und einem Pärchen aus Belgien. Zu acht bilden wir eine Macht für eben acht Tage im Relais. Wir verbringen viel Zeit im Pool, erkunden Marrakech, reihen Apero an Apero und sorgen mit unserer Blauwalimitation für einiges Gelächter.

Nadine, Alf "Le Doc", Isabelle, Eric, Silvana et Geoffroy "Chaud-Froid", c`etait super avec vous. Merci beaucoup...

Irgendwann zog es uns dann doch weiter, wir hatten ja noch ein Rendez-Vous am 25.09. in Tanger. Darum fuhren wir auf der nördlichen Atlasseite über Ouzoud - Wasserfälle, Meknes - kleinste der 4 Königsstädte, Volubilis - römische Ausgragbungsstätte nach Chefchaouen der blauweissen Stadt im Rifgebirge. Dort bleiben wir - nach nur einer Woche auf Achse - ein weiteres Mal hängen. Neben einem netten Campingplatz und der schönen Stadt sind auch hier wieder einmal Reisende der Grund für unser Bleiben. Mit Wipke und Friedemann - einem Paar aus dem hohen Norden des "grossen Kantons", sowie Lisa und Georg - einem Paar aus dem Süden des "grossen Kantons" räuchern wir allabendlich den Camping Azilan aus. Wir grillen Fisch, Fleisch und Gemüse, spielen Yazy - bei den Teutonen "Kniffel" genannt - und "10000" unser neues Lieblingswürfelspiel...

Am 24.09. bringen wir Lisa und Georg - nach einem Frühstückspecial namens "Schmorewegge" (oder so ähnlich;)) - an den Busbahnhof. Wir fahren weiter zu den Hercules-Grotten in Tanger. Dem Treffpunkt mit Mig und Mats. Mit den beiden verbringen wir die letzten Tage unserer Reise in Marokko bevor wir am 11.10. den Kontinent verlassen...

Bis bald, seeeehr bald und alles Liebe

Caro und Marcel